Bowflex Select Tech 552 Hanteln im Test: Smarte App mit Abstrichen (2024)

Will man Krafttraining zu Hause absolvieren, steht man schnell vor dem Problem: Das eigene Gewicht reicht irgendwann mal nicht mehr aus, um eine progressive Belastung aufzubauen und Muskeln weiterhin genug zu reizen. Zusätzliche Gewichte müssen her, für kleine Wohnungen sind Hanteln die optimale Variante.

Doch bei der Auswahl der verfügbaren Angebote werden schnell zwei Nachteile sichtbar: Entweder greift man zu einem kompletten Hantel-Set, das viel Platz beansprucht, oder man kauft sich anschraubbare Hanteln mit mehreren Platten, das Training damit wird jedoch recht umständlich. Bis man das Gewicht verändert hat, vergeht mitunter mehr als eine Minute Zeit – der Herzschlag hat sich so beruhigt, dass man fast neu ins Training einsteigen muss.

Die Bowflex-Hanteln machen diese beide Nachteile wett: Sie sind genauso platzsparend wie Hanteln mit anschraubbaren Gewichten, und ihr Gewicht lässt sich mit einer einzelnen Bewegung verstellen – man verliert beim Training keine wertvolle Zeit.

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Erste Inbetriebnahme und Einrichtung

Wir haben das Set von Bowflex Select Tech 552 in zwei getrennten Kisten á 28 Kilogramm bekommen. Darin sind rechte und linke Hanteln getrennt verpackt, die Kisten lassen sich auch von einer Person (zumindest mit dem Aufzug) gut transportieren. Sind die Hanteln ausgepackt, gilt es noch, die Sicherheitsgurte an den beiden zu entfernen, dafür sind angepasste Schraubendreher mitgeliefert.

Der Einstieg ins Training

Wir haben etwas gebraucht, um bei den ersten Trainings richtig schnell hereinzukommen. Die Gewichte lassen sich bei den einzelnen Hanteln am Zahnrad innen und außen einstellen. Für jede Seite gibt es Platten für das Gesamtgewicht von 2, 3, 4, 5, 7, 8, 9, 10, 11, 14, 16, 18, 20, 23 und 24 Kilogramm. Um von zwei Kilogramm auf die Hantel aufzulegen, muss man an den beiden Seiten der Hantel das Zahnrad bis zur Ziffer “2” drehen.

Ist das Zahnrad in der gewünschten Stellung, kann man die Hanteln von ihrer Halterung hochheben, die nicht benötigten Platten bleiben dort stecken, die eingestellten werden mittels Rad an der Hantel befestigt.

Umgekehrt funktioniert das genauso leicht: Die Hanteln legt man in die Trageschale zurück, sie rasten schnell und problemlos ein. Jetzt kann man wieder das Gewicht verstellen. Wir haben einmal die beiden Geräte vertauscht und die rechte Hantel in die linke Schale sowie die linke Hantel in die rechte Schale gelegt. Beide rasteten perfekt ein, die Zahnräder ließen sich aber nicht mehr drehen – bis wir die Plätze wieder wechselten.

Die Griffe der Hanteln sind aus einem gummierten Material und sitzen sicher in der Hand, selbst mit schwitzenden Handflächen.

JRNY-App und Bewegungsnachverfolgung

Man kann mit den Bowflex-Hanteln auch frei trainieren, deutlich mehr Spaß macht es, den vorgefertigten Video-Tutorials zu folgen. Wer sich die Bowflex-Geräte kauft, erhält zwei Monate Premium-Mitgliedschaft von JRNY, einer hauseigener Trainings-App. Die Einrichtung funktioniert schnell und verlangt nach üblichen Schritten in solchen Apps: Man muss eine E-Mail-Adresse als Kontogrundlage auswählen und in der App das eigene Alter, Gewicht, Geschlecht und mehr angeben.

Dazu kann man sich noch Ziele setzen und Bereiche auswählen, die man trainieren will. Wir haben noch bei der Einrichtung die Apple-interne Health-Schnittstelle für Aktivitätskalorien freigegeben, schließlich kann die App theoretisch die Trainings anpassen.

Der größte Vorteil der App ist die intelligente Bewegungsnachverfolgung per Facetime-Kamera: Vor dem Start jeder Übung lässt die App zwei einfache Posen einnehmen (im Stehen Hände hochhalten und auf dem Bauch liegend Hände hochstrecken), damit sie besser die einzelnen Bewegungen einschätzen kann. Die Bewegungsnachverfolgung dient auch der Registrierung der gemachten Wiederholungen.

Fortschritt-Nachverfolgung

Der digitale Trainer bzw. Video-Nachverfolgung der JRNY-App wäre eine geniale Funktion, wenn sie zuverlässig funktioniert hätte. Bei uns im Test hat sich herausgestellt, dass die frontalen Übungen, also mit dem Gesicht zur Kamera, am zuverlässigsten funktionierten. Die App hat die Wiederholungen richtig gezählt, dazu gab es ab und zu mal hilfreiche Hinweise, wie man Arme und Beine am besten aufstellen oder bewegen muss, damit die Übungen am effektivsten wirken.

Bei den Übungen in seitlicher Position zur Kamera hat die Nachverfolgung eher schlecht als recht die Wiederholungen registriert, bei manchen Übungen hatten wir laut der App nichts gemacht, obwohl wir dem Trainer jede Bewegung nachmachten.

Der Grund für diese hakende Nachverfolgung ist wohl die Anbindung an die Video-Tutorials – macht man die Übungen etwas versetzt vom Video-Trainer, hat die App offenbar Probleme, die Bewegungen der Nutzer richtig zu registrieren.

Das größte Manko der JRNY-App ist die fehlende Apple-Watch-App oder zumindest eine Anbindung an die Trainings der Apple Watch. Fehlerhafte Registrierung der gemachten Wiederholungen macht das ganze Konzept der anpassbaren Trainings fraglich, weil so die Datengrundlage für die Anpassung fehlt.

Mit der Anbindung an die Apple Watch könnte man zumindest anhand der Herzfrequenz und der Herzfrequenzzonen ermitteln, ob der Nutzer oder die Nutzerin von den Übungen noch herausgefordert ist, oder ob er oder sie bereit für die nächste Stufe ist.

Fazit

Die Bowflex-Hanteln sind eine perfekte Lösung für das Krafttraining zu Hause: Sie nehmen nur wenig Platz ein und lassen sich zwischen den Übungen sehr schnell verstellen. Etwas enttäuscht hat uns die dazu gehörende JRNY-App: Das Konzept eines digitalen Trainers ist genial, funktioniert leider nicht zuverlässig, was die gesamte App-Erfahrung beeinflusst.