Shadow of the Erdtree im Test: Mehr Elden Ring, aber mit Schattenseiten (2024)

Schon seit der Ankündigung konnten es die Elden-Ring-Fans kaum erwarten: Shadow of the Erdtree soll der größte DLC werden, den From Software je veröffentlicht hat. Doch kann die Suche nach Miquella dem Hype gerecht werden? Wir durften das Land der Schatten auf dem PC schon betreten und würden das nicht komplett unterschreiben.

Neue Welt und neue Charaktere

In Shadow of the Erdtree begebt ihr euch auf die Suche nach dem letzten Halbgott Miquella. Im Hauptspiel habt ihr von ihm lediglich gehört und einen Arm zu Gesicht bekommen. Jetzt erfahrt ihr den Grund seiner Abwesenheit, denn er hat sich ins Land der Schatten zurückgezogen, um dort fernab vom Höheren Willen zu einem echten Gott zu werden.

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Dabei hat er schon jetzt eine Gefolgschaft versammelt, die ebenfalls auf der Suche nach ihm ist und euch dadurch einen roten Faden durch den DLC bietet. Die Briefe dieser Gruppe ersetzen größtenteils die Führung der Gnade, die ihr aus dem Hauptspiel kennt.

Auf der Suche nach Miquella erfahrt ihr außerdem mehr über die Geschichte dieser Welt. Die müsst ihr euch natürlich wieder selbst aus Umgebung, Dialogen und Item-Beschreibungen zusammenstückeln. Typisch Form Software eben. Aber gerade wenn ihr euch mit der Geschichte von Elden Ring auskennt, warten einige Aha-Momente auf euch. Mich haben einige Offenbarungen zumindest sehr überrascht und ich kann es kaum erwarten, mich mit der Community über die neuen Erkenntnisse auszutauschen.

Auf und Ab in allen Gebieten

Im DLC erwarten euch fünf neue Gebiete und eine Weltkarte, die ungefähr die Größe von Limgrave und Liurnia umfasst. Dabei gibt es aber deutlich mehr zu entdecken, denn die Schattenlande sind mit hohen Bergen und tiefen Schluchten sehr viel vertikaler gestaltet als die Zwischenlande.

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Manche Gebiete erreicht ihr nicht durch einfaches Hinreiten, sondern ihr müsst erst den entsprechenden Zugang finden. Das erinnert ein wenig an den Zugang zum Altus-Plateau im Hauptspiel mit dem Unterschied, dass es hier oft nur eine Möglichkeit gibt, die Areale zu erreichen. Positiv wiederum: Ihr könnt die gesamte Karte aufdecken, ohne euch einem Hauptboss stellen zu müssen.

Neben den Zugängen zu anderen Gebieten gibt es natürlich auch wieder Höhlen, Katakomben und jede Menge andere Orte zu entdecken. Die sind im Vergleich zum Hauptspiel in manchen Gebieten allerdings doch sehr rar gesät. Das Belohnungsgefühl fürs Erkunden abseits der großen Wege bleibt dadurch etwas auf der Strecke. Gerade die späteren Gebiete erinnern eher an große Dungeons als an eine Welt, die von euch erkundet werden will. Immerhin bieten diese Dungeons aber auch ihre eigenen Kniffe.

(Fast schon zu) riesiges Spektakel

Neben Erkundung könnt ihr euch vor allem auf die Kämpfe gefasst machen. Die sind wie immer eine große Herausforderung und fühlen sich durchaus belohnend an. Nur beim Spektakel hat From Software etwas übertrieben.

Vor allem Bosse werfen euch teilweise riesige Kombos entgegen, die euch kaum Möglichkeit zum Gegenangriff lassen. Und im schlimmsten Fall kommt die Kamera nicht hinterher, sodass ein gegnerischer Treffer fast unvermeidlich ist. Das sorgt aber gleichzeitig dafür, dass die Kämpfe selbst mit Hilfe durch Aschen und NPCs eine starke Anspannung und das typische Soulslike-Feeling erzeugen. Und wenn ihr es dann doch schafft, einer zehnfachen Kombo komplett auszuweichen, ist das ein unvergleichliches Gefühl.

Aber der DLC hat nicht nur zehn Hauptbosse und jede Menge neuer Nebenbosse zu bieten. Auch die Palette an Standardgegnern wurde erweitert. Natürlich werdet ihr auch alte Bekannte wie Miranda-Blumen, Halbmenschen oder Hunde zu Gesicht bekommen, doch auch viele neue Arten wie beispielsweise eklige Fliegenwesen, mächtige Hornherolde oder sehr agile Feuerritter. Selbst die Soldaten sind mit neuen Waffen und Fähigkeiten ausgestattet.

Kombiniert mit dem guten Leveldesign und der fast schon perfekten Platzierung der Gegner vermittelt jeder Kampf das Gefühl von Kontrolle. Selbst, wenn ihr mal sterbt, könnt ihr sofort nachvollziehen, wo der Fehler lag.

Spaß ist die beste Waffe

Neben neuen Gegnern haben auch die Waffen einen großen Einfluss. Parfümeurs-Flaschen, Zweihandkatanas, Kampfkünste ... Im DLC werdet ihr viele neue Möglichkeiten entdecken, euren Gegnern den Hintern zu versohlen. Gerade die Wurfwaffen sind ein deutlicher Gamechanger. Je nach Reichweite können sie andere Fernkampfmöglichkeiten komplett ersetzen – ganz ohne Material- oder FP-Kosten.

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Und auch bei den Nahkampfwaffen setzt From Software auf Spektakel. Das kann zwar auch dafür sorgen, dass ihr in einer langen Angriffsanimation gefangen seid, aber wenn die trifft, fühlt sich das unglaublich befriedigend an. Nur die meisten Zauber und Anrufungen sind ein wenig unterwältigend im Vergleich zum Hauptspiel.

Ein großes Problem des Hauptspiels bleibt leider auch im DLC bestehen: Die Waffen müssen alle aufgewertet werden. Ihr müsst jede neue Waffe erstmal komplett verbessern, um sie vergleichen zu können. Und auch wenn ihr durch Vorbereitung die meisten Materialien kaufen könnt und sie auch deutlich öfter findet als im Hauptspiel, müsst ihr trotzdem bei jeder Waffe genau überlegen, ob ihr sie in euren Build integrieren wollt. Da hätte sich From Software ruhig ein besseres System überlegen können.

Fortschritt ohne Leveln

Euer Charakter-Fortschritt im DLC unterscheidet sich stark vom Hauptspiel. Natürlich könnt ihr noch leveln, doch viel wichtiger ist das Sammeln von Scadubaum-Segen und Verehrten Geisteraschen. Die verbessern nämlich euren Schaden, eure Verteidigung und die Macht eurer Aschen und eures Reittiers.

Durch dieses neue Upgrade-System lohnt sich das Erkunden noch mehr als im Hauptspiel. Ihr könnt so fast das „End-DLC-Level“ erreichen, ohne einen einzigen Gegner zu besiegen. Dadurch gleicht Shadow of the Erdtree auch die anfangs erwähnte Leere mancher Gebiete wieder aus.

Fazit

Shadow of the Erdtree bringt als DLC zu Elden Ringalle Stärken und Schwächen, die das Hauptspiel schon mit sich bringt. Die offene Welt lädt wieder zum Erkunden ein und hat mit den Segen auch eine sehr gute Motivation dafür, womit die teils leeren Gebiete wunderbar ausgeglichen werden. Die Kämpfe sind unglaublich spannend und spektakulär, auch wenn die Kamera manchmal nicht hinterherkommt. Und die Story-Offenbarungen werden den Theoretikern wieder jede Menge gutes Futter bieten.

Wertung

8.7/10

“Ich bleibe bei dem Fazit meiner Preview: Shadow of the Erdtree ist mehr Elden Ring. Und auch wenn die leere und teilweise unübersichtliche Welt mich oft verwirrt hat und die Kamera mir so gut wie jeden Bosskampf erschwert hat, wurde ich doch wieder vom Spiel komplett in den Bann gezogen. Und allein dafür lohnen sich die 40 Euro für die rund 20 Stunden Spielzeit definitiv.”
Shadow of the Erdtree im Test: Mehr Elden Ring, aber mit Schattenseiten (2024)

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